Naarden, Muiden, Huizen

Wenn du heute in die Festung Naarden hineinfährst, über die Steinbrücke und durch das Tor, fühlt es sich an, als würdest du in der Zeit zurückreisen. Anfang des 19. Jahrhunderts stand diese Festung unter französischer Kontrolle, als Napoleon ganz Europa im Griff hatte. Er betrachtete Naarden als uneinnehmbare Festung, einen Ort, der nicht erobert werden konnte. Die Stadt diente als wichtiger Verteidigungsposten und war voller französischer Soldaten unter der Leitung von General Molitor. Für die Bewohner war es eine schwere Zeit: Sie lebten unter strengen Regeln und sahen ihre Stadt in eine militärische Hochburg verwandelt.

Entlang der Route, die du heute fährst, könnten früher Wagen mit Kanonen gefahren sein oder französische Wachen patrouilliert haben. 1813 kam die Wende: Russische und niederländische Truppen versuchten, Naarden zurückzuerobern. Es folgte eine monatelange Belagerung. Während der Bombardierungen suchten Bewohner zusammen mit den französischen Soldaten Schutz in den Kasematten, dicken Steinschutzräumen unter der Festung, um den Granaten zu entkommen. Erst im Mai 1814 ergaben sich die Franzosen. Als Zeichen der Kapitulation hissten sie eine weiße Flagge auf der Grote Kerk in Naarden. Kurz darauf wehte dort auch die rot-weiß-blaue niederländische Flagge, gehisst von glücklichen Einwohnern, die endlich ihre Freiheit zurückerlangt hatten.

Die Fahrradroute durch und um die Festung Naarden lässt dich die Geschichte von früher erleben. Während du über die alten Festungsmauern fährst und über die Landschaft blickst, siehst du, wie wichtig dieser Ort einst war. Du fährst durch eine grüne und ruhige Umgebung, mit schönen Deichen und Wasser entlang des Weges. Unterwegs kommst du auch an der Festung von Muiden vorbei, mit dem bekannten Muiderslot. Mache eine Pause bei einem der interessanten Zwischenstopps und entdecke die Geschichten selbst!