Purmerend, Spijkerboor, Wormer

Fahr von Purmerend über den Kanaaldijk entlang des Noordhollandsch Kanaals und du erkennst schnell das geometrische Muster der Trockenlegung De Beemster auf deiner rechten Seite. Dieses Gebiet, mit seiner markanten, klaren Aufteilung von Wasser und Land, ist eines der UNESCO-Welterbestätten der Niederlande.

Auf der linken Seite siehst du ebenfalls ein Flickwerk aus Wasser und Land, wenn auch weniger streng. Das ist das Wormer- und Jisperveld, das größte zusammenhängende Feuchtwiesengebiet Westeuropas. Weil es so ein weitläufiges Naturgebiet ist, wird es von Wiesenvögeln sehr geliebt. Im Frühjahr landen hier jährlich Hunderte von Vögeln wie der Rotschenkel, Kiebitz, Austernfischer und der Uferschnepfe. Wusstest du, dass der Uferschnepfe der Nationalvogel der Niederlande ist? Ganze 70 % der Weltpopulation der Uferschnepfe zieht in die holländischen Wiesen, um zu brüten!

Vor allem die Schaalsmeerpolder ist ein beliebtes Brutgebiet – und wird deshalb auch als „Kreißsaal“ des Feuchtwiesengebiets bezeichnet.

Obwohl du viele Vögel über dem Gras fliegen siehst, geht es dem Wiesenvogel schlecht. Jedes Jahr werden wieder weniger gesichtet. Durch gezielte Naturschutzpolitik von Natuurmonumenten in Zusammenarbeit mit lokalen Bauern wird ein ideales Lebensumfeld für die Vögel geschaffen. So wird für reichlich Nahrung wie Insekten gesorgt, abwechslungsreiche Graslandschaften, ein weicher Boden zum Picken – und natürlich ausreichend Ruhe.

Auch das Wasser­management ist wichtig: Für den Wiesenvogel darf der Boden nicht zu trocken, aber auch nicht zu nass sein. Mit Hilfe der kleinen Weidemühlen, die du im Gebiet verteilt siehst, wird der Wasserstand genau gesteuert.

Mehr wissen über den Naturschutz und das Wormer- und Jisperveld? Dann besuch einen der Abstiegspunkte unterwegs.

Foto: ©Bonne Noorman, via Bureau Toerisme Laag Holland