Delft

Im 11. Jahrhundert wurde die Oude Delf als Entwässerungskanal für das holländische Moorgebiet gegraben, ein wichtiger Schritt zur Trockenlegung des Landes. Der Name Delf stammt von „delven“ oder „graben“ und spiegelt den Ursprung der Stadt perfekt wider. Entlang der Oude Delf entstand im 12. Jahrhundert eine Siedlung, die 1246 Stadtrechte erhielt. Das war der Beginn der Entwicklung von Delf – später Delft – zu einem städtischen Zentrum.

In den folgenden Jahrhunderten wurde das Grachtennetz weiter ausgebaut. Die Nieuwe Delf wurde im 12. Jahrhundert etwa 100 Meter östlich gegraben, um der Stadt mehr Wasserwege zu geben. Im 13. Jahrhundert entstand ein Verteidigungsgraben, die Außengracht, die später mit der Oude Delf verschmolz und zur Delftse Schie wurde. Diese Grachten waren sehr wichtig für Handel und Industrie. Sie unterstützten unter anderem die aufblühende Tuchindustrie, bei der Wolle über die Grachten angeliefert und weiterverarbeitet wurde. Auch die Bierbrauer waren auf das saubere Grachtwasser angewiesen, bis es durch die Tuchproduktion schnell verschmutzte.

Im Norden und Süden der Delften findest du Schleusenkammern, mit denen Schiffe durch die Stadt fahren konnten, sie wurden mit einer Art Hebewerk gehoben oder gesenkt. Das war entscheidend für den Warentransport. Die Zuidkolk war übrigens das Motiv für Vermeers berühmtes „Blick auf Delft“.

Im 17. Jahrhundert wurden die Holzbrücken der Stadt durch Steinbrücken ersetzt, was den Verkehr erleichterte und die Stadt modernisierte. Ein Funfact zur Oude Delf: In der Nähe der Nieuwe Kerk befindet sich eine Luke in der Gracht, die zu einem geheimen Gang zum Prinsenhof führte, dem Wohnsitz von Wilhelm von Oranien, wo er 1584 ermordet wurde.

Auch andere Grachten in Delft sind eng mit der Stadtgeschichte verbunden. Wie viele davon kannst du heute abhaken?

- Zuidergracht
- Westsingelgracht
- Koornmarkt
- Wijnhaven
- Buitenwatersloot
- Zuideinde
- Oostsingel