Der Wierdijk markiert den Übergang zwischen dem alten, hügeligen Wieringen und den klaren Linien des jüngeren Polders Waard-Nieuwland. Ein Deich aus Seegras (oder wie man hier sagt: Wier) ist eine echte Seltenheit in den Niederlanden. Außerdem ist der Wierdijk ein besonderes ökologisches Gebiet. Nur hier wächst noch die zarte Distel, eine Pflanze, die sonst nirgends mehr in den Niederlanden vorkommt. Deshalb wurde der Deich zum Provinzdenkmal erklärt.
Im 17. und 18. Jahrhundert sammelten Wierfischer das Seegras aus dem Wattenmeer. An Land wurde es getrocknet, in Süßwasser gewaschen und zu Ballen von etwa 50 Kilo gepresst. Damit wurde der Deich Schicht für Schicht aufgebaut, als Schutz gegen das Wasser der damaligen Zuiderzee.
Wenn du den Deich hochläufst, kannst du den Aufbau selbst sehen und entdecken, wie der Deich nach und nach entstanden ist. Außerdem hast du gleich eine tolle Aussicht und erkennst auf einen Blick, wie zwei Welten aufeinandertreffen.
Auf der einen Seite liegt das alte Wieringen, geformt vom Landeis vor tausenden von Jahren. Die Hügel aus Geschiebelehm, die kurvigen Wege und verstreuten Bauernhöfe erzählen von einer Landschaft, die sich über Jahrhunderte mit Natur und Mensch entwickelt hat. Das war die Heimat von Wikingerschätzen und alten Handelswegen, von Entenkojen und echten Bauernhöfen mit den typischen schwarzen Holzfassaden.
Auf der anderen Seite liegt das jüngere Polderland: genau parzelliert, mit geraden Straßen und funktionalen Gräben. Hier begann im 20. Jahrhundert die große Aufgabe der Flurbereinigung und des Wasserbaus. Das war übrigens gar nicht so einfach. Erst beim dritten Versuch blieb das Wasser wirklich weg. Danach kam die Neuaufteilung, die dafür sorgte, dass Bauern nicht mehr über fremde Felder mussten und so effizienter arbeiten konnten.
Foto: ©Stichting Nautisch Erfgoed Wieringen
Wierdijk Hippolytushoef
Stroeërdijk 2
1777 PB
Hippolytushoef
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