Tramhaltestelle beim Wunder von Nordholland - Barsingerhorn

Eine Haltestelle der Erinnerung: dieses Haltestellenhäuschen war einst Teil der Straßenbahnlinie zwischen Schagen, Hoorn und Van Ewijcksluis. Von 1912 bis 1936 tuckerte hier täglich eine Tram durch die nordholländische Landschaft. Im Jahr 2000 wurde das Häuschen restauriert. Es dient jetzt als Start- und Ruhepunkt für Spaziergänger. Und obwohl die Schienen verschwunden sind, ist die Trasse noch sichtbar: mit etwas Fantasie siehst du die Tram wieder fahren.

Und dann gibt es noch etwas Besonderes, direkt in der Nähe dieses Ortes. Einst war es bekannt als ‘das Wunder von Nordholland’, aber es stellte sich als technische Meisterleistung aus dem Boden heraus: Brongas. 1895 entdeckte Bauer Wouter Sluis aus dem Beemster zufällig, dass seine Wasserpumpe nicht nur Wasser hochholte, sondern auch brennbares Gas. Dieses Methan, auch Sumpfgas genannt, konnte einfach aufgefangen und als Brennstoff genutzt werden.

Der findige Unternehmer Lankelma aus Purmerend sah große Chancen. Er begann Brongas-Anlagen bei Bauernhöfen zu bauen, unter anderem in Anna Paulowna, Wieringerwaard und Winkel. 1937 zählte Wieringerwaard nicht weniger als 50 offizielle Gasquellen und wahrscheinlich noch etliche inoffizielle Quellen. Mit einem einfachen System wurden Wasser und Gas hochgepumpt, danach wurde das Gas in einem Fass oder Reservoir gesammelt. So versorgten sich die Bauern selbst mit Energie, lange bevor Erdgas oder Elektrizität zur Norm wurden.

Mit dem Aufkommen moderner Einrichtungen verschwand das Brongas langsam aus dem Blickfeld. Eine alte Anlage ist noch zu sehen, nur kurze Entfernung von diesem Punkt. Neugierig geworden? Folge dann dem Pfad und biege links ab auf den Heerenweg. Auf deiner linken Seite findest du ‘das Wunder von Nordholland’.