Statue Der gute Deutsche - Riel

Es ist nur eine kleine Statue, die im Garten des Wohnhauses in der Dorpstraat in Riel steht, doch der Mann, der hier abgebildet ist, war für eine Familie aus Riel von großer Bedeutung.

Karl-Heinz Rosch, ein deutscher Junge aus Meißen, wurde 1944, als er gerade sein Gymnasium beendet hatte, für den Zweiten Weltkrieg eingezogen. Er landete in Goirle, Nordbrabant. Dort bemannte er mit einem Zug deutscher Soldaten eine Kanone, die in der Nähe eines Bauernhofs außerhalb des Dorfkerns aufgestellt war.

Auf diesem Bauernhof lebte die Familie Kilsdonk. Sie verstanden sich gut mit dem Deutschen Karl-Heinz. Sogar so gut, dass er die Familie rechtzeitig vor hohen Besuchen warnte, damit sie ihr Radio und ihre Fahrräder verstecken konnte.

Am 6. Oktober 1944 wurde der Hof von den Alliierten beschossen, die versuchten, die Kanone zu zerstören. Die deutschen Soldaten wurden auf ihre Posten beordert. Auf dem Weg zur Kanone entdeckten sie zwei Kinder im Alter von 4 und 5 Jahren, die am Brunnen spielten. Die Kinder der Familie Kilsdonk....

Die Soldaten liefen an ihnen vorbei, Karl-Heinz nicht. Er packte die Kinder unter den Armen und rannte zu einem Bauernhaus, wo er die Kinder und ihre Eltern in den Schutzraum brachte.

Als er dann versuchte, doch noch zum Gewehr zu kommen, wurde er von einer Granate an demselben Brunnen getroffen, an dem die Kinder gespielt hatten. Die Kinder und ihre Eltern überlebten den Angriff.

Karl-Heinz Rosch wurde dann im Gemüsegarten des Bauernhofs begraben, der sich auf dem Hoogeind in Goirle befand. Der Hof existiert heute nicht mehr. 1947 wurden Karl-Heinz' sterbliche Überreste auf die deutsche Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn, Limburg, überführt.

Die Statue wurde von Riet van der Louw geschaffen, der durch eine Sendung eines lokalen Fernsehsenders und eine EO-Dokumentation zu der Geschichte inspiriert worden war. Die Idee eines Denkmals für einen deutschen Soldaten löste viele Diskussionen aus; zunächst wollte die Gemeinde nicht mithelfen, die Statue aufzustellen. Deshalb steht sie auch in einem Garten eines Hauses und wurde mit privaten Mitteln finanziert.

Am 3. November 2008 wurde die Statue im Beisein von zwei Halbbrüdern von Karl-Heinz und den geretteten Kindern Jan und Toos Kilsdonk enthüllt.

Foto: ©VisitBrabant Routebureau