Das Jüdische Arbeitsdorf war einst ein Ort voller Leben und Hoffnung. In den 30er Jahren schienen jüdische Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich nirgends mehr willkommen zu sein. Die niederländische Regierung verpachtete 52 Hektar Polderland an die Stiftung Jüdische Arbeit, die das Arbeitsdorf durchführte. Hier, mitten in der Wieringermeer, fanden sie Unterkunft und Atemraum. Das Arbeitsdorf bot Ausbildung und gab Werkzeuge, um anderswo eine neue Existenz aufzubauen.
1934 öffnete das Arbeitsdorf seine Türen, damals noch mit Baracken, die vorher für den Bau des Wieringermeer Polders eingesetzt wurden. Junge Männer und Frauen bekamen die Chance, sich auf die Emigration vorzubereiten, oft nach Palästina. Jungen wurden zu Bauern, Zimmermännern oder Schmieden ausgebildet, und Mädchen erhielten Haushaltsunterricht. Jeder lernte die Sprache, die Bräuche und die Geschichte des gelobten Landes. Vier Jahre später bekam das Arbeitsdorf seine endgültige Form, mit einem zentralen Backsteingebäude, dem Gemeinschaftshaus (das heute noch zu sehen ist), und sechzehn hölzernen Wohnbaracken.
Am 20. März 1941 wurde das Jüdische Arbeitsdorf von deutschen Truppen überfallen. Die meisten Bewohner wurden in Konzentrationslager deportiert und kehrten nie zurück. Eine Erinnerung an Hoffnung wurde ab diesem Tag auch eine Geschichte des Verlusts.
Heute ist das Hauptgebäude ein nationales Denkmal. Innerhalb der Mauern werden kulturelle und pädagogische Aktivitäten organisiert, sodass die Geschichte des Arbeitsdorfs weiterhin erinnert, erzählt und weitergegeben wird.
Jüdische Arbeitsdorf
Nieuwesluizerweg 42
1774 PE
Slootdorp
Kontaktinformationen
E: contact@joodswerkdorp.nl
W: https://www.joodswerkdorp.nl/
Öffnungszeiten | |
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24 Stunden geöffnet |