Gedenkstätte Haaren 1940-1945 - Haaren

In Haaren erinnert diese Gedenkstätte an den Zweiten Weltkrieg. Bevor das Gebäude im Krieg eine neue Funktion erhielt, war es das Gebäude des ehemaligen Groot Seminarie ’s Hertogenbosch, einer katholischen Priesterhochschule.

Das abgeschiedene Leben der Priesterstudenten wurde jäh unterbrochen, als am 8. September 1941 die deutsche Besatzung das Seminar beschlagnahmte. Von da an wurde hier das Polizei und Untersuchungsgefängnis Lager Haaren eingerichtet. Die Studenten zogen ins Mariaoord in Vught, aber auch dieses Kloster wurde 1942 von den Deutschen besetzt. Inzwischen diente das Gebäude in Haaren als Geisellager und Gefängnis.

Drei Gruppen von Gefangenen kamen hierher. Etwa 1800 Personen wurden zur Untersuchung inhaftiert. Außerdem wurden etwa 1400 Fallschirmspringer, Piloten, Widerstandskämpfer, entflohene Häftlinge und Untergetauchte festgesetzt. Am 13. Juli 1942 kamen 600 bekannte Niederländer hinzu, die denselben Zweck erfüllten wie die Geiseln im Lager Sint-Michielsgestel.

Unter den Geiseln waren 150 Unternehmensführer, 60 Professoren und Lehrer, 60 Geistliche, 133 Angehörige freier Berufe, 103 Beamte, 3 Gewerkschaftsführer und 5 Studenten. Am 15. August 1942 und am 16. Oktober 1942 wurden insgesamt 85 Geiseln aus Haaren erschossen.

Insgesamt waren etwa 4000 Menschen im Lager Haaren inhaftiert. Die letzten Gefangenen verließen das Lager 1944, als Haaren befreit wurde.

Auf Initiative zweier ehemaliger Gefangener wurde in diesem ehemaligen Gefängnis eine Gedenkstätte eingerichtet, damit diese dunkle Zeit nicht vergessen wird. Der Eingang besteht aus einem monumentalen Tor mit dem Namen „De Poort der Zuchten“.

Im Jahr 2019 brach hier ein Großbrand aus, wodurch das Gebäude zur Ruine wurde. Das Museum der Stiftung Gedenkplaats Haaren, das sich im Seminar befand, wurde vorübergehend ins ehemalige Rathaus von Haaren verlegt.