Domeinkantoor - Wieringerwerf

Du stehst hier auf dem ehemaligen zentralen Platz von Wieringerwerf. Dieses stattliche Gebäude ist das frühere Domeinkantoor der Wieringermeer, gebaut im Jahr 1942. Von hier aus wurde alles organisiert, was mit der Gestaltung des neuen Polders zu tun hatte. Es war das Büro der Menschen, die entschieden, wo Straßen, Bauernhöfe und Dörfer hinkamen. Heute befinden sich hier Wohnungen und das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Schau dir das Gebäude mal genau an: Es wurde von der Verwaltung der Wieringermeer in einem Stil entworfen, den man „traditionalistisch“ nennt, klassisch in der Form und ohne Schnickschnack. Rote Ziegel, ein schwarzes Ziegeldach und eine schöne Treppe mit schmiedeeisernem Geländer. Die Fenster sind symmetrisch angeordnet, was dem Gebäude eine ruhige Ausstrahlung gibt. Über dem Eingang siehst du ein schmiedeeisernes Detail mit der Jahreszahl 1942, das Jahr, in dem das Gebäude in Betrieb genommen wurde. In der Eingangshalle hängen Buntglasfenster, die die Geschichte des Polders erzählen.

Wusstest du, dass dieses Gebäude während der Überflutung 1945 Menschen aufgenommen hat? Die deutschen Besatzer sprengten damals strategisch die Deiche der Wieringermeer, sodass der Polder wieder unter Wasser stand. Die stabilen Mauern des Domeinkantoor hielten stand, und eine Gruppe Einwohner konnte hier Schutz vor dem Wasser suchen.

Neben dem Büro steht das frühere Haus des Rentmeisters. Das Gebäude ist weiß, schlicht und ein bisschen vornehm. Gegenüber der Läden steht eine Häuserreihe, die früher von Beamten bewohnt wurde, sie stehen heute noch auf ihrem ursprünglichen Fundament.

Wieringerwerf wurde später als Slootdorp gebaut und hat keinen langgezogenen Aufbau, sondern einen zentralen Platz. Alle Einrichtungen sind hier in der Nähe. Wenn du dich umschaust, siehst du eine Einkaufsstraße, einen Neubau (an der Stelle des alten Dorfcafés) und die Kirche. Die Läden wurden bewusst entlang der Hauptstraße platziert. Dieses Prinzip ist in allen Dörfern der Wieringermeer zu erkennen. Die Händler bekamen ein Baugebiet zugeteilt und konnten selbst einen Antrag für ein Geschäft stellen. So entstanden die Einrichtungen durch die Dorfbewohner selbst.

Foto: ©Rien Hoekenga, Wieringermeer.net